Muttertag in der Familiengeschichte

Manchmal muss ein Nachtlichtlein reichen, wenn der Tod ins Leben greift. Da bin ich gerade in Gedanken. Ich vermute, ich habe den Muttertag bemerkt, als ich in die Grundschule ging, da hat man ja Anfang der 60er Jahre auch dazu gebastelt. Ich frage mich manchmal, wie es mir da wohl gegangen ist, meine Mutter war gestorben, als ich 6 Jahre alt war, gerade eingeschult, dann Umzug, neue Schule, von da an bei meiner Oma gelebt. Mit meiner Oma (Mutter meiner Mutter) ging ich regelmäßig zu ihrem Grab, daran erinnere ich mich gut aber ob wir speziell am Muttertag dort waren, glaube ich nicht. In der Beschäftigung mit der Pandemie wurde mir erst bewusst, dass meine Oma als Kind (Jahrgang 1912) ihre Mutter und vier Geschwister 1920 im Dezember zum Ende der Spanischen Grippe verloren hatte. Etwa 2 Jahre später wurde der Muttertag in Deutschland etabliert. Für mich galt dieser Muttertag irgendwie nicht, aber natürlich wuchs ich auf mit den Basteleien in der Grundschule zu dieser Gelegenheit. Ich habe keine Erinnerung daran, dass damalige Lehrer differenziert hätten, wer unter den Schüler*innen gerade im Familienbereich diese schwere Lücke hat.