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Die Trauer um früh verstorbene Kinder

Mütter und Väter trauern unterschiedlich um ihre früh verstorbenen Kinder.  Der Schmerz über den Verlust ist für beide groß, die Ohnmacht kaum zu ertragen. Kurzes Leben, kleine Trauer gibt es nicht. Egal wie lange oder kurz ein Leben gelebt wurde, der Boden schwankt unter den Füßen, es ist nichts mehr, wie es einmal war. Oft gibt es für Betroffene eine Einteilung des Lebens in „davor“ und „danach“. Das verlorene Kind wird den weiteren Lebensweg begleiten.  

Auch ein früh verstorbenes Kind, das auf dem Weg in der Schwangerschaft gestorben ist, macht die Eltern zu Mutter und Vater. Auch wenn ein Kind aufgrund der schwerwiegenden Besonderheiten nicht mit ins Leben gehen kann und verabschiedet werden muss, ist eine emotionale Beziehung entstanden. Diese Bindung entsteht, sobald man von der Schwangerschaft erfährt oder das Kind in sich spürt. Dies geschieht unmittelbar. 

Bekommt die Mutter das Kind nicht zu sehen, weil man fälschlicherweise meint, es sei noch gar kein richtiges Kind, oder es sei weniger belastend, weil dann die Trauer nicht so groß werden kann, legt man den Müttern und Familien eine größere Last auf. Es entsteht ein Druck, vermeiden zu müssen, dass andere vertraute Menschen mitbekommen, wie sehr man trauert. Ins Trauern kommen wird erschwert, als müsse man das verstorbene Kind verdrängen, weil man das Kind nicht so stark vermissen darf.

Der Tod eines Kindes erinnert mehr als jeder andere Tod daran, wie unsicher das Leben ist. Der frühe Tod weist an die Grenzen des Planbaren und Machbaren. Darauf wird oft mit Abwehr und Verdrängung reagiert. Für die Eltern bedeutet das oft, dass sie bei Familienangehörigen, Freunden, Arbeitskolleginnen und Nachbarn genauso wenig Gehör für ihre Situation finden, wie in der Öffentlichkeit. Was leider auch manchmal bei Kirchen der Fall ist. Dabei kommt es so oft vor!

Trauer ist eine Kraft und eine Verbündete der Seele auf dem Weg zurück ins Leben. Der Trauer Raum geben, wird helfen, den eigenen Weg durch die Trauer zu finden. Und es tut gut, dem verlorenen Kind einen würdigen und liebevollen Platz im Leben zu geben.