Bisherige Gedenkveranstaltungen

In unseren Gedenkgottesdiensten öffnen wir einen liebevollen Raum für Trauer und Schmerz. Diesen Raum zu betreten, so nach und nach zu erkennen, dass alle hier gekommen sind, weil Sie früh verstorbene Kinder verloren haben, ist sehr berührend und tut gut. Wir wollen die Klagen hörbar machen aber auch Liebe, Erinnerung, Sehnsucht und Hoffnung. Jedes verlorene Kind wird mit seinem Namen oder mit einem Symbol auf Schmetterlingen oder Frühlingsblumen sichtbar gemacht und es werden Kerzen angezündet. Unsichtbare Eltern finden eigene Worte für das, was unsagbar scheint. Der Gospelchor „Sisters in Soul“ mit Florian begleiten mit Herz und Seele diese Gedenkgottesdienste. Mütter, Väter und Familienmitglieder kommen nach vorne, und bringen die aufgebaute Landschaft zum Leuchten und geben ihren Kinder einen sichtbaren Platz. Wer möchte, erhält einen persönlichen Segen und bekommt ein kleines Herz zum Mitnehmen für zu Hause.


Gedenkgottesdienst für früh verstorbene Kinder

2008 tasteten wir uns an einen Gedenkgottesdienst für früh verstorbene Kinder heran, nannten ihn „Wir tragen dich in unserem Herzen“. Alle Beteiligten hatten verschieden schwere Erfahrungen gemacht. Es zu erleben und zu begleiten ist das eine, es durchleben zu müssen etwas anderes. Im Geburtszentrum sind viele Tränen geflossen. Manche Tränen der Verzweiflung, die Angst machen im ersten Moment, Tränen, die lösen und erleichtern und auch Tränen der Liebe und der Verbundenheit. Niemand kann ermessen, wie viele Tränen geflossen sind und fließen werden, bei diesen Abschieden, die oft ohne wirkliche Begrüßung des Kindes geschehen.

Fritz-Schumacherhalle Friedhof Ohlsdorf

Die Worte fanden Eltern für ihre vier verstorbenen Kinder:
Wir sind unsichtbare Eltern unserer vier verstorbenen Kinder und sichtbare Eltern von unserem Sohn. Das Sprechen über unsere Kinder ist eine seltene Möglichkeit. Selbst die Frage „Haben Sie Kinder?“ lässt eine spontane Antwort oft nicht zu. Sie löst viele Gedanken und Gefühle aus und es lässt sich nicht mit einem knappen Wort beantworten. Wir glauben, dies alles verbindet Mütter und Väter miteinander, die den Tod am Anfang des Lebens erfahren haben – egal wie lange der Verlust schon besteht und ob es lebende Geschwisterkinder gibt oder nicht.

 


Lichterandacht auf dem Friedhof zum Worldwide Candle Lighting für verstorbene Kinder

Wir sind überzeugt, dass es Müttern, Vätern und Geschwistern hilft, wenn sie dem verstorbenen Familienmitglied einen eigenen festen Platz im Leben geben. So bleiben die Vorangegangenen würdig und sichtbar Teil der Familie. Auch Eltern, die ihre Kinder vielleicht schon vor vielen Jahren verloren haben oder aus anderen Gründen bisher keinen sichtbaren Platz für ihren Schmerz und ihre Erinnerungen hatten, sind immer herzlich eingeladen, ihr Licht im Lichtergarten zu entzünden.

Nachmittags treffen wir uns im Vorraum der Kapelle. Meist gibt es zum Ankommen einen Tee und jeder bekommt eine Kerze, um die Namen der Kinder oder Angehörigen aufzuschreiben. Dann feiern wir eine Lichterandacht in der Kapelle, indem wir der Kinder gedenken, ihre Namen verlesen, Lichter anzünden, etwas zur Gitarre singen. Als Abschluss bringen wir die Lichter in den „Lichtergarten“, geleitet von Fackeln oder Feuerschalen gehen wir über den Friedhof. In Worten und Gesten setzen wir ein sichtbares Zeichen für die Kleinen und die „unsichtbaren Eltern“, für uns selbst und für andere.

Wir entzünden Lichter an zum Worldwide
Candle Lighting und machen hell, was meist unsichtbar bleibt.

Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember ist Weltgedenktag für verstorbene Kinder. Auf der ganzen Welt werden Kerzen für verstorbene Kinder angezündet und damit eine Lichterkette um die Welt geschickt.

Die Friedhöfe Bramfeld, Rahlstedt und Groß Flottbek laden ein, den „Lichtergarten“, das Feld der Möwe, den Ort der unvergessenen Kinder zum Leuchten zu bringen. 


Nacht der Kirchen auf dem Friedhof

Die Nacht der Kirchen ist eine gemeinsame Aktion verschiedener Kirchen in Hamburg, die jährlich im Sommer in 120 unterschiedliche Orte die verschiedensten Menschen zusammenbringt. Jährlich gibt es ein bestimmtes Motto, wie : „Lebe! Liebe! Lache!“, „Einfach himmlisch!“, „Glück!“ oder „Herz auf laut!“ und alle gestalten dazu etwas und sind kreativ.

Wir sind auf den Friedhof gegangen mit einem bunten Team von unsichtbaren Eltern, den Friedhofsmitarbeiter*innen, den Sisters in Soul, den Clowninnen Paula und DoraFlora und Birgit Berg. Wir haben auf unsere Weise das jeweilige Motto umgesetzt. Für all diejenigen, denen Brüche und Verluste es schwer gemacht haben, in ihrem Leben wieder aufzustehen, fanden wir eine Gestaltung, die aufrichtet, die Hoffnung und Zuversicht vermittelt.

In drei Schritten wanderten wir durch die Nacht der Kirchen „Herz auf laut!“

Laute Herzen            – von Herzen geleitetes Singen
Sichtbare Herzen     – Lichterandacht und Singen an den beleuchteten Gräbern
Volle Herzen             – Trost-Knabbern im Lichterbistro 

Zum Abschluss gab es einen Segen für die Nacht:
Verbundene Herzen – Singen + Segen

 

 


Clowninnen Paula und DoraFlora stehen für das Trotzdem im Leben.

Die beiden Rotnasen stellten neugierig und liebevoll Fragen über den Tod, das Leben und das Glück.

Den Austausch gab es beim Trost-Knabbern in der als Lichterbistro inzwischen verwandelten Kapelle.


Zurück ins Leben mit den Vorangegangenen im Herzen, immer auf brüchigem Eis, aber trotzdem mitten im Leben !

Die Erfahrungen mit Gedenkgottesdienste, Lichterandachten und Nacht der Kirchen haben gezeigt, wie viele Menschen betroffen sind. Der Gedenkgottesdienst geht ans Herz – und spendet Trost. Manchmal liegt der Verlust eines Kindes Jahre oder Jahrzehnte zurück. Auch dann ist Gedenken immer möglich und heilsam.