Worum es geht

Mütter und Väter, die ein Kind während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt hergeben müssen, werden von ihrer Umgebung nicht „selbstverständlich“ als Mütter, Väter oder Eltern erkannt. Sie bleiben unsichtbar und ihre tiefen Verluste werden oft übersehen und nicht wahrgenommen. Sie sind:  Unsichtbare Eltern

Und plötzlich ist alles anders

Gegen den eigenen Willen, die Gefühle und die Hormone handeln zu müssen, ist so grotesk, dass man es gar nicht in Worte fassen kann, wenn man bewusst ein Kind hergeben muss und  Begrüßung und Abschiedung in einen Moment fallen. Das ist: Eine Ausnahmesituation und ein traumatisierendes Ereignis.

Ein Kind bestatten

Das Bestattungsrecht orientiert sich daran, ob ein Kind lebend geboren wird und welches Gewicht es hat.  Ab 500 g gilt in Hamburg ein tot geborenes Kind als Leichnam und ist bestattungspflichtig. Unter 500g hat ein tot geborenes Kind keine Bestattungspflicht, aber Eltern können ihr Kind immer bestatten lassen. Deshalb tut es gut: Eine individuelle Gestaltung für den Abschied und einen Ort für sein Kind zu finden und zu haben.

Jedes Leben ist ein Geschenk

Logo Unsichtbare Eltern (Bodengestaltung)

Wenn ein Kind stirbt, bleibt die Welt stehen. Es ist furchtbar für die Eltern und alle Betroffenen. Der Tod am Anfang des Lebens widerspricht allem, wofür der eigene Nachwuchs, die  Kinder stehen: Hoffnung, Zukunft, Erneuerung des Lebens, Transzendenz des eigenen Seins.

Väter und Mütter, die ihre Kinder vor, während oder kurz nach der Geburt verloren haben, sind lange Zeit allein gelassen worden. Ihnen wurde das Recht auf Trauer abgesprochen, „weil das Kind doch noch nicht richtig gelebt hat“ oder weil „sie doch noch so jung sind und weitere Kinder bekommen können“.

Müttern wurde ihr totes Kind nicht gezeigt, es bekam keinen Namen. Meistens wurde geschwiegen. Der Schmerz wurde übergangen, Die Trauer sollte in ein paar Wochen, überstanden sein. Schnell vergessen, hielt man für gesund. Zügig wieder schwanger werden, schien der beste Rat zu sein, mit den Worten begleitet: „Das Leben muss weiter gehen!“ – „Es war bestimmt besser so!“.

Doch die Dauer der Schwangerschaft, wie kurz oder lang ein Kind gelebt hat, hat nichts mit der Tiefe der Trauer zu tun.